Pressemitteilung

Genozid-Urteil begrüßt

03. August 2001

In einer heutigen Erklärung durch den Vorstand der IGMG (Islamische Gemeinschaft Milli Görüs) wurde mitgeteilt, dass man die Verurteilung des Serbengenerals Radislav Kristic wegen Völkermords und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, begangen an den Muslimen von Srebrenica, begrüße. Bei dem Urteil handelt es sich um das erste Genozid-Urteil in Europa nach Verabschiedung der UNO-Völkermord-Konvention im Jahre 1948. ‚Man darf aber nicht vergessen, dass die beiden Hauptverantwortlichen des Völkermords, neben dem ehemaligen Präsidenten Milosevic, der Serbenführer Karadzic und sein General Mladic gewesen sind, wobei die letztgenannten noch auf freiem Fuß sind‘, sagte der Vorsitzende Erbakan.

In Srebrenica wurden im Juli 1995 die schlimmsten Gräueltaten und größten Verbrechen gegen die Menschlichkeit seit dem Ende des Holocaust während des zweiten Weltkriegs auf europäischem Boden verübt. Mit dem Ziel, die Muslime als religiöse Gruppe in Srebrenica zu zerstören, sind bis zu 8.000 Moslems ermordet und weitere 30.000 Menschen vertrieben worden.

Erbakan erinnerte noch mal an die damaligen Umstände und das zwielichtige Verhalten der UNO-Blauhelme: ‚Srebrenica stand seit 1993 unter dem Schutz der UNO‘. ‚Das Gebiet in dem die Gräueltaten verübt wurden, war zu einer ‚UN-Sicherheitszone‘ erklärt worden, dennoch konnte vor den Augen der Weltöffentlichkeit die serbische Kriegsmaschinerie ihren Werk vollenden‘. ‚Heute ist Srebrenica eine serbische Stadt‘. ‚Die Blauhelme, die tatenlos zusahen und dessen niederländischer Befehlshaber den serbischen General für dessen grausiges Werk gratulierte, sind bis heute nicht zur Verantwortung gezogen worden‘.

Erbakan sagte: ‚Mit diesem Urteil ist nur die Tat geahndet worden. Gerechtigkeit kann man nicht mehr herstellen, man kann jedoch helfen, die äußerste Not der ‚Mütter von Srebrenica‘ zu lindern. Dazu ist es notwendig, dass die heutige serbische Republik als Dienstherr und damit Verantwortlicher der Massaker als Ausgleich und Entschädigung für die materielle Not der Menschen aufkommt. Notfalls müssten die EU-Hilfsgelder, die für Jugoslawien gedacht seien, an die ‚Mütter von Srebrenica‘ ausgezahlt werden.

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