Pressemitteilung

Grußbotschaft des IGMG-Vorsitzenden anlässlich der Mirâdsch-Nacht 2010

07. Juli 2010

Die Nacht vom Donnerstag, dem 8. Juli 2010, auf den Freitag ist die Mirâdsch-Nacht. Wir gratulieren allen Muslimen zu diesem Anlass, mögen unsere Gebete gehört werden.

Das Ereignis der Himmelfahrt (Mirâdsch), welches sich zwei Jahre vor der Hidschra in der 27. Nacht des Monats Radschab ereignete, ist eines der größten Wunder Muhammads (saw). In dieser Nacht hob der Schöpfer die Gesetze der Zeit und des Raumes für den Propheten auf und rief ihn zu sich. Dies mag für die meisten Menschen nur schwer begreifbar sein, doch für Allah, der uns seinen Gesandten als Rechtleitung sandte, gibt es nichts, wozu er nicht imstande wäre.

Doch bevor der Gesandte Gottes in den Himmel erhöht wurde, trat er eine nächtliche Reise (Isrâ) von Mekka nach Kuds (Jerusalem) an, auf der er Orte durchreiste, an denen bedeutende Ereignisse stattgefunden hatten. Die polytheistischen Mekkaner glaubten Muhammad (saw) nicht, als er von seiner nächtlichen Reise und der Himmelfahrt erzählte. Daraufhin beschrieb er ihnen, die ja aufgrund ihrer Handelstätigkeit den Weg von Mekka nach Jerusalem sehr gut kannten, einige Details, die nur jemand wissen konnte, der diese Reise gemacht hatte. Bezüglich der nächtlichen Reise heißt es im Koran: Gepriesen sei der, der seinen Diener des Nachts von der unverletzlichen Moschee zur fernsten Moschee führte, deren Umgebung wir gesegnet haben, um ihm einige von unseren Zeichen zu zeigen. Wahrlich, er ist der Hörende, der Schauende. (İsra Suresi, [17:1])

Der zweite Teil dieses Wunders ist die Erhöhung in den Himmel, so dass Muhammad (saw) sich in unmittelbarer Nähe zu seinem Herrn befand, dem Koran zufolge „Bis auf zwei Bogen(schüsse) entfernt oder noch näher und offenbarte seinem Diener, was er zu offenbaren hatte.“ (Sure Nadschm, [53:9] [53:10])

Durch den Mirâdsch machte der Gesandte Gottes eine unvergleichliche Erfahrung, er lernte, was keinem zu lernen vergönnt war. Aus dieser Perspektive ist dieses Wunder eines der größten Geschenke Gottes an Muhammad (saw).

In dieser Nacht schenkte Allah den Muslimen das Gebet, wodurch auch er jedem Menschen die Möglichkeit gegeben hat, sich seinem Schöpfer unmittelbar zu nähern. So dichtete Süleyman Celebi: „Du, der du erhöht wurdest, voll Andacht / Das Gebet sei deiner Umma zur Himmelfahrt gemacht.“

Weiter heißt es bei Celebi bezüglich des Gebets: „Denn aller Gottesdienst ist in ihm / Die Sehnsucht nach Nähe zu Gott ist in ihm.“ So wie der Prophet sich seinem Schöpfer unmittelbar nähern durfte, so ist dem Muslim diese Möglichkeit durch das Gebet gegeben. Dieses Geheimnis gilt es zu erkennen, um unsere innige Sehnsucht nach Nähe zu unserem Herrn zu stillen.

In dieser segensvollen Nacht sollten wir auch diejenigen nicht vergessen, die ihr Leben unter schwierigsten Bedingungen zu bestreiten versuchen. Wir sollten für die baldige Lösung sozialer und gesellschaftlicher Probleme – gerade auch in unserer Gesellschaft – beten.

Als Muslime, die den Wert solcher besonderen Nächte erkannt haben, zumal sie in den gesegneten Drei Monaten liegen, sollten wir uns bemühen, sie in bester Weise zu nutzen. In diesem Sinne beglückwünsche ich alle Muslime anlässlich der Mirâdsch-Nacht und bitte Allah, dass er uns vergebe und in unserem Bemühen helfe.

IGMG-Vorsitzender Yavuz Çelik Karahan
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