Pressemitteilung

Grußbotschaft des IGMG-Vorsitzenden Kemal Ergün zum Beginn der gesegneten Drei Monate und der Regâib-Nacht

02. Juni 2011

Anlässlich der Regâib-Nacht (in der Nacht vom 2. auf den 3. Juni 2011) und dem Beginn der gesegneten Drei Monate (3. Juni 2011) veröffentlichte der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüş (IGMG) Kemal Ergün eine Grußbotschaft.

„Wir sind Allah gegenüber zu Dank verpflichtet, da er uns ermöglicht hat, diese gesegnete Zeit erneut zu erleben. Möge sie uns, unsere Glaubensgeschwister und der gesamte Menschheit nur Gutes bringen.

Die Monate Radschab, Schabân und Ramadan, also die sogenannten Drei Monate, sind eine besonders segenreiche Zeit. Unser Prophet, Muhammad (saw), unterrichtete uns über die Wichtigkeit dieser Monate: „Der Monat Radschab ist der Monat Allahs, der Schabân ist mein Monat und der Ramadan ist der Monat meiner Umma.“ In einem anderen Hadith wird uns ein Bittgebet überliefert, das der Gesandte Allahs in den gesegneten Drei Monaten oft gesprochen hat: „O Allah, segne die Monate Radschab und Schabân und führe uns in den Ramadan.“ Der Gesandte Allahs hielt uns dazu an, es ihm gleich zu tun und in derselben Weise zu beten. In diesem Sinne sollten wir uns allmählich auf diese besondere Zeit vorbereiten, um sie in bester Weise nutzen zu können.

Zu den Besonderheiten der Drei Monate gehören einige außerordentliche Nächte, von denen eine segenreicher ist als die andere. Die erste dieser Nächte ist die Regâib-Nacht, also die erste Nacht des Monats Radschab vom Donnerstag auf den Freitag. Angefangen von dieser gesegneten Nacht sollten wir auch die darauf folgenden besonderen Nächte innerhalb der Drei Monate in bester Weise zu nutzen versuchen. So sind wir angehalten, uns in dieser Zeit Gottesdiensten wie dem Fasten und den Gebeten zu widmen sowie der Lektüre und dem Studium des Korans nachzugehen, um die tiefere Botschaft des Islams noch klarer zu erfassen.

Regâib bedeutet „das Ersehnte“, Barmherzigkeit und Segen, Gnade und Wohltat. Unser Prophet, Muhammad (saw) hat den Tag vor der Regâib-Nacht gefastet und die Nacht selbst mit Gebeten verbracht. Sein Handeln ist ein Vorbild für die Muslime. Daher wird den Gläubigen empfohlen, diese gesegnete Nacht für Gottesdienste wie Gebete, Bittgebete, dem Gedenken Gottes und andere Gottesdienste zu nutzen.

Während wir uns individuell auf die gesegnete Zeit der kommenden Monate vorbereiten, können wir aber nicht die Augen vor dem verschließen, was in der Welt passiert. Wir müssen, alles in unserer Macht stehende zu tun, um unserer Verantwortung gegenüber der Menschheit gerecht werden zu können. Denn wir alle wissen, dass die Menschheit vom Frieden noch weit entfernt ist. Vor allem in der islamischen Welt sind die Menschen großem Leid ausgesetzt. Dazu gehören beispielweise Palästina, der Irak, Afghanistan, Turkmenistan sowie Pakistan. In diesen Regionen der Welt fließen die Tränen, so wie Hass und Zerstörung nicht aufhören. In vielen Gebieten der Welt herrscht Armut, Bildungsnot und ein Mangel an medizinischer Versorgung, um nur einige dringende Probleme zu nennen.

Auf der anderen Seite haben Muslime in Europa, obwohl sie sich als Teil Europas sehen, mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Diese gilt es selbstbewusst anzugehen, dort wo es erforderlich ist, sich für seine Rechte einzusetzen und gemeinsam nach Lösungen zu entwickeln. Nur indem wir unseren Glauben, unsere Kultur und Sprache bewahren, können wir unsere Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen erfüllen. Daher sollten unsere Bittgebete in erster Linie den Menschen in Not auf der ganzen Welt und auch unseren Geschwistern hier in den Ländern Europas gelten. Daneben sollten wir uns auch um die finanzielle Unterstützung bedürftiger Menschen bemühen. In diesem Sinne sollten wir uns an der von unserer Gemeinschaft organisierten Zakât- und Fitrakampagne innerhalb der gesegnete Drei Monate beteiligen und unser Umfeld zur Beteiligung daran motivieren. Wir dürfen aber auch nicht unsere Pflichten gegenüber den Muslimen in Europa vergessen. Denn auch die Menschen hier haben, insbesondere mit familiären, sozialen und bildunsgspezifischen Problemen zu kämpfen.

Vor allem in diesen gesegneten Monaten müssen wir mit unseren Gebeten und Hilfestellungen an der Seite dieser Menschen sein. Wir sollten uns bemühen, unseren Gottesdiensten in bester Weise nachzukommen. Auch wenn der Ramadan in die Sommerzeit fällt, ist es die Mühe wert, das Fasten, die Tarâwih-Gebete und andere Gottesdienste zusammen mit der ganzen Familie zu verrichten. Insbesondere unseren Kindern sollte die Atmosphäre in den Moscheen während des Ramadan nicht vorenthalten werden.

In diesem Sinne möchte ich all unseren Geschwistern anlässlich des Beginns der gesegneten Drei Monate und der Regâib-Nacht gratulieren und Gott bitten, dass er uns den Ramadan noch einmal erleben lasse.“

IGMG-Vorsitzender
Kemal Ergün

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