Pressemitteilung

Grußbotschaft des IGMG-Vorsitzenden zum Beginn des Ramadans 2010

09. August 2010

Der Fastenmonat Ramadan gilt als „König der elf Monate“ und ist eine besondere Zeit. Unser Prophet bezeichnete ihn als den Monat seiner Umma. Das ist aber nicht das einzig besondere am Ramadan. Er ist auch der Monat des Fastens, eines der fünf Säulen des Islams. Zudem ist er der Monat des Korans. Im Ramadan begann die Offenbarung des Korans. Dieser Monat wird auch als die Zeit der verstärkten Solidarität verstanden. Die Muslime entrichten die Almosenabgabe und spenden mehr als sonst. Zu alldem kommt hinzu, dass sich eine Nacht im Ramadan befindet, die besser ist als tausend Monate, nämlich die Kadr-Nacht. Es wird empfohlen, die letzten zehn Tage des Ramadans in der Moschee zu verbringen. Dieser Gottesdienst wird „İtikaf“ genannt. Während des gesamten Monats findet die „Mukâbala“, das tägliche Rezitieren des Korans in der Moschee statt. Neben den täglichen Gebeten findet am Abend das „Tarâwih-Gebet“ statt.

Ein solcher gesegneter Monat steht uns also bevor. Wir sollten uns darauf vorbereiten, in vollem Umfang von ihm zu profitieren und diese geistigen Gaben Gottes in bester Weise zu nutzen. Um unseren Geschwistern eine angenehme Atmosphäre zu bieten, sollten vor allem die Moscheegemeinden sich angemessen vorbereiten.

Gottesdienste sind ein fester Bestandteil unseres Lebens. Besonders im Ramadan sollten wir sie mit Bedacht verrichten. Wenn möglich sollten wir dafür die Moscheen aufsuchen. Wir sollten uns von unnützen Tätigkeiten abwenden, uns der Lektüre des Korans widmen und den bedürftigen Menschen in unserer Mitte und auf der ganzen Welt unsere helfende Hand ausstrecken. Diese und alle anderen Menschen, die unter schweren Bedingungen leben müssen, sollten wir in unsere Bittgebete einschließen. Wir sollten also den Ramadan mit unseren Gottesdiensten sozusagen schmücken. Mehr als sonst gilt es Eigenschaften wie Aufrichtigkeit, Toleranz, Liebe und Friedfertigkeit, Großzügigkeit an den Tag zu legen. Gemäß den Worten des Prophet „Der beste unter den Menschen ist derjenige, der den Menschen nützlich ist“ sind wir angehalten, nur Gutes zu tun und mit unseren Mitmenschen in bester Weise zusammenzuleben.

Da die Moscheen im Ramadan stärker frequentiert werden, sollten wir unsere Nachbarn in angemessener Weise darauf aufmerksam machen und uns für etwaige Unannehmlichkeiten entschuldigen. Insbesondere vor und nach den abendlichen Tarâwih-Gebeten sollte darauf geachtet werden, die Abendruhe der Anwohner nicht zu stören.  Mit Beginn des Ramadans sollte der Vorstand einer jeden Moschee Spenden sammeln, um diese auf dem schnellsten Wege über die Abteilung für Soziale Dienste unserer Religionsgemeinschaft armen und bedürftigen Menschen auf der ganzen Welt zukommen zu lassen. Ferner müssen gerade wir Muslime Europas, denen Gott unzählige Gaben gegeben hat, an die Menschen denken, die nicht einmal ein trockenes Stück Brot zu essen haben. Lasst uns dafür beten, dass dem friedlichen Leben der Menschheit keine Hindernisse mehr im Wege stehen. Wann, wenn nicht diese Zeit, in der – wie der Gesandte Gottes sagte – „die Teufel in Ketten gelegt und die Tore des Himmels geöffnet werden“ werden, ist dafür wohl geeigneter?

Der Gottesdienst des Fastens sollte nicht mit einfachen Gründen unterbrochen oder unterlassen werden. Kein Muslim, der die Worte des Propheten vernommen hat, wird dies tun. Der Gesandte Gottes sagte: „Wer im Ramadan aus reinem Glauben und den Lohn nur von Gott erwartend fastet, dem werden seine vergangenen Sünden vergeben.“ In einem anderem Hadith sagt Gott: „Das Fasten ist für mich, ich werde es belohnen.“ Möge unser Herr unser Fasten und all unsere anderen Gottesdienste annehmen. Möge der Ramadan uns und der ganzen Menschheit nur Gutes bescheren.“

IGMG-Vorsitzender
Yavuz Çelik Karahan

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