Freitagspredigt

Hutba – Den Koran lesen und hören

01. April 2011

Verehrte Muslime,

als Gottesdienst (Ibâda) gilt nicht nur die Umsetzung der koranischen Botschaft, sondern auch bereits das Lesen. Der Koran enthält viele Besonderheiten. Er hat uns genau in der Form erreicht, in der er dem Propheten niedergesandt wurde. Es wurde kein Buchstabe an ihm verändert und dies wird bis zum Tag des Gerichts so bleiben.

Natürlich ist es kaum möglich den Koran in einer Hutba mit all seiner Vielseitigkeit zu beschreiben. Deswegen beschränken wir den Inhalt heute auf die Vorzüglichkeit der Koranlesung und des Koran-Hörens.

Verehrte Geschwister,

Allah möchte von uns, dass wir den Koran lesen und uns beim Lesen an bestimmte Regeln halten: „[…] und trage den Koran vor, bedächtig und deutlich.“ (Sure Muzammil, [73:4]) „Und wenn der Koran verlesen wird, so hört zu und schweigt, damit ihr Barmherzigkeit findet.“ (Sure Âraf, [7:204]) Während der erste Vers alle anspricht, die den Koran rezitieren, bezieht sich der zweite Vers auf das Benehmen, dass an den Tag gelegt werden soll, während der Koran rezitiert wird. Dieses Benehmen bezeichnet das Schweigen und Zuhören, während der Lesung. Zuhören soll man nicht nur aus Pflichtgefühl, sondern weil dem Zuhörer zudem noch eine Belohnung zu Teil wird und weil das Zuhören ein Gottesdienst ist. Deshalb sagt der Gesandte Allahs, dass demjenigen, der den Koran liest und demjenigen, der ihn hört, die gleiche Belohnung zuteil wird. (Daylamî)

 

Verehrte Muslime,

die Koranlesung ist ein Wissenschaftszweig für sich. So wie der Engel Dschibrîl (as) den Koran bekam, wie er es dem Gesandten Allahs überbrachte und ihn lehrte und nach den Regeln, wie der Koran damals gelesen wurde, so soll er auch heute gelesen werden. Eine schöne Stimme bei der Rezitation ist auch von Bedeutung. Der Prophet Muhammad (saw) sagte diesbezüglich: „Alles hat seine Zierde, und die Zierde des Korans ist die schöne Stimme.“ (Dschamius Sagîr, H. Nr: 7313) Ibni Masûd, einer der Prophetengefährten las den Koran auf sehr wohlklingende Weise. Er erzählt: Einmal fragte mich der Gesandte Allahs: „Liest du mir aus dem Koran vor?“ Ich antwortete: „O Gesandter Allahs, wie kann ich dir aus dem Koran vorlesen, während er doch dir niedergesandt wurde?“ Der Prophet antwortete: “ Ich mag es, anderen beim Koran lesen zuzuhören.“ Ich begann bei der Sure Nisâ und als ich beim Vers Und wie (wird es mit den Ungläubigen stehen), wenn wir von jedem Volk einen Zeugen bringen und wenn wir dich wider sie als Zeuge bringen?“ (Sure Nisâ, [4:41]) ankam, sagte er: „So viel genügt“. Als ich aufblickte sah ich, dass er weinte und wie seine Tränen seinen Bart durchnässten. (Buchârî)

Verehrte Geschwister,

am Sonntag, den 3. April 2011 werden acht junge Muslime bei unserem Koranrezitationswettbewerb um den ersten Platz kämpfen. Sie werden sich bemühen, ihn auf die Weise zu lesen, so wie es der Gesandte Allahs tat. Dazu sind alle recht herzlich eingeladen. Möge die Gemeinschaft (Umma) des Propheten am Koran festhalten. Möge uns Allahs davor schützen, uns von ihm zu entfernen.

 

IGMG- Irschadabteilung

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