Freitagspredigt

Hutba: Halal und Haram

11. Oktober 2017 Takka Tasbih Orange
Takka Tasbih Orange

Verehrte Muslime!

Halal ist im Islam alles, was Allah und der Prophet nicht verboten haben. Andere Bezeichnungen für halal sind: maschru (rechtmäßig), dschâiz (statthaft) und mubah (zulässig). Haram ist genau definiert und umfasst alles, was nicht getan werden darf. Es ist ein religiöser Begriff; nur Allah und der Gesandte können bestimmen, was haram ist – sonst niemand.

Über das, was halal ist, heißt es im Koran: „O ihr, die ihr glaubt! Verbietet nicht die guten Dinge, die Allah euch erlaubt hat, aber übertretet auch nicht. Siehe, Allah liebt nicht die Übertreter. Und esst von dem, was Allah euch als erlaubt und gut bescherte, und fürchtet Allah, an Den ihr glaubt.“[1] Aus diesem Koranvers geht gleichzeitig das Gebot hervor, mit den Begriffen Halal und Haram umsichtig umzugehen.

Wie kann man das tun? Unser Prophet gab uns einen Maßstab, wie wir mit Halal und Haram umgehen können. Er sagte: „Das Erlaubte ist offenkundig und das Verbotene ist offenkundig, und zwischen den beiden gibt es zweifelhafte Dinge, über die viele Menschen keine Kenntnis besitzen. Wer aber in zweifelhafte Dinge verwickelt ist, verwickelt sich im Verbotenen und ähnelt einem Hirten, der seine Herde um ein fremdes Revier herum weidet und beinahe das Eigentumsrecht eines anderen verletzt. Wahrlich, jeder König hat sein eigenes Hoheitsgebiet, und die von Allah verbotenen Dinge stellen das Hoheitsgebiet Allahs dar.“[2] Damit ermahnt uns der Prophet nicht nur, uns von Verbotenem, sondern allgemein von allen zweifelhaften Dingen fernzuhalten.

Liebe Geschwister!

Wer sich an die Gebote Allahs hält und versucht, ein tugendhafter Mensch zu sein, der muss auch auf die Rechte der Anderen achten. Wir bemühen uns, in allen Lebensbereichen auf Halal und Haram zu achten, wir glauben, dass so der soziale Frieden gewahrt werden kann. Denn das Verbotene betrifft nicht nur materielle Dinge, sondern umfasst alles, was den gesellschaftlichen Frieden stört. Dazu gehören üble Nachrede, Verleumdung, Verrat, die Missachtung der Rechte der Schwachen, Diebstahl, Raub, Zins und Glücksspiel – all das sind Handlungen, bei denen die Grenze zwischen Haram und Halal nicht geachtet werden.

Der erste Mensch wurde aus dem Paradies verbannt, weil er etwas tat, das Allah verboten hatte. Um wieder ins Paradies zu gelangen, müssen wir auf Halal und Haram achten. Das können wir tun, indem wir angesichts weltweiter Probleme nachhaltige Lösungen suchen, Verantwortung übernehmen und in diesem Zusammenhang unser Verständnis von Halal und Haram an erste Stelle setzen.

Möge Allah es uns erleichtern, uns an Halal und Haram zu halten und die Grenzen nicht zu überschreiten.

[1] Sure Mâida, 5:87-88
[2] Buhârî, Sahîh, Îmân, 39; Muslim, Sahîh, Hadith Nr. 2996

Hutba-Halal und Haram

Hutba-Arabisch

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