Freitagspredigt

Hutba – Sind wir bereit für die Zukunft?

27. August 2004

Verehrte Gemeinde,
Allah teala seit Dank, treten wir nun hoffentlich gesund und wohlbehalten in eine neue Arbeitssaison. Wir befinden uns sowohl in den heiligen drei Monaten, als auch kurz vor der Hadsch-Zeit. Die Feriensaison ist auch fast zu Ende. Viele unserer Brüder und Schwestern haben diese Zeit genutzt um die alte Heimat zu besuchen und die Verwandtschaftsbande aufgefrischt. In dieser Zeit gab es auch Menschen, die von uns gegangen sind oder die an einer Krankheit erkrankt sind. Für die von uns gegangenen erbitten wir die Barmherzigkeit und die Vergebung des Herrn, den Kranken wünschen wir eine schnelle Genesung. Wer seine Ferien hier verbrachte, hat oftmals unsere Sommerkurse für seine Kinder in Anspruch genommen und die Ferien auch so sinnvoll verbracht. Wir wünschen insbesondere unseren Kindern ein weiteres erfolgreiches Leben.

Verehrte Brüder und Schwestern,
Wenn wir uns die Geschehnisse in unserem Land und der Welt als Lehre betrachten, werden wir schnell bemerken, welche Aufgabe uns als Gläubigen erwartet. Auch wenn wir versuchen, unsere Ferien möglichst fröhlich und unbeschwert zu genießen, so liefen die Aktionen gegenüber Muslimen weiter, ohne dass ihre Intensität abnahm. Gegenüber dieser Situation dürfte es schwer fallen, unbeschwert seine Ferien zu genießen. Als Muslime, die davon überzeugt sind, dass die Gläubigen gleich Körperteilen miteinander verbunden sind, wird es kaum möglich sein, die innere Ruhe zu finden, solange die gesamte Menschheit in Frieden zusammen leben kann. Wir betreten diese Arbeitssaison auch mit diesem Sorgen.

Liebe Muslime,
Wir sind gerade erst am Anfang der besonderen drei Monate. Wir haben eine segensreiche Regaib-Nacht hinter uns und bereiten uns schon auf die nächsten Nächte vor. Der kluge Gläubige verbringt jedoch nicht nur diese besonderen Nächte mit Gebeten, sondern jede Nacht in diesen drei Monaten mit Gebeten. Dies kann durch freiwilliges Fasten, durch vermehrte rituelle Gebete, durch vermehrte Rezitation des Korans und durch vermehrte Lektüre und Auseinandersetzung mit religiöser und wissenschaftlicher Lektüre sein. Außerdem sollten wir den Brüdern und Schwestern, die finanziell nicht sehr gut situiert sind, noch entgegenkommender sein. Es sollte noch stärker als vorher deutlich werden, dass „Gemeinschaft“ Barmherzigkeit und Zusammenhalt bedeutet. Auch wenn wir als Gemeinschaft in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht mehr die finanziellen Mittel wie früher besitzen, so ist unsere Situation dennoch besser als die der meisten Muslime in unseren alten Heimatländern und den anderen muslimischen Ländern. Insbesondere im Vergleich mit den Brüdern und Schwestern, die oft genug nicht einmal einen Schluck Wasser oder ein Stück Brot nicht beschaffen können, müssen wir Allah teala für unsere Situation danken und noch mehr an seine Worte denken: „Wahrlich, wenn ihr dankbar seid, will ich euch (noch) mehr geben.“ (Ibrahim 14, 7).

Verehrte Gemeinde,
Als West-europäische Muslime sehen wir mit jedem Tag mehr die Bedeutung unserer Moscheen und unserer Organisation um diese herum. Wir sehen aus unserem eigenen Umfeld, wie Menschen, die an den Aktivitäten dieser Organisationen nicht teilnehmen, immer mehr Probleme in ihrem Arbeits- und Lebensumfeld, insbesondere bei der Erziehung und Ausbildung ihrer Kinder durchmachen. Familien die kaputt gehen, Generationen die fast schon verloren sind, verpflichten uns zu noch mehr Arbeit und noch mehr Aktivitäten und Angeboten in unseren Moscheen. Deswegen sollten wir unseren persönlichen Animositäten beiseite lassen. Lasst uns alles nötige tun, um die Gesellschaft in der wir leben, gemeinsam mit den anderen weiter zu bringen und für einen dauerhaften gesellschaftlichen Frieden zu sorgen. Unsere Zeit sollten wir dabei nicht mit sinnlosen Diskussionen und Streitereien vergeuden.
Jede Sekunde, die unvertaner Dinge verstreicht, ist ein Verlust für uns. Vergeudete Möglichkeiten werden nicht mehr zurückkommen. Und was wir tun, dessen Belohnung werden wir auch bekommen. Denn unser Herr weiß sehr gut was wir tun und was wir tun sollten und bewertet uns auch danach. So sagt er im Koran: „O ihr, die ihr glaubt! Fürchtet Allah! Und eine jede Seele habe auf das acht, was sie für morgen vorausschickt. Und fürchtet Allah! Allah weiß sehr wohl, was ihr tut.“ (Al-Haschr 59, 18).

IGMG SEELSORGE-ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

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