Freitagspredigt

Hutba zum Ramadanfest 2010

09. September 2010

Verehrte Muslime,

wir danken Allah, dass er uns erneut ermöglicht hat, das Ramadanfest zu erleben, alhamdulillâh. Gedankt sei ihm für diese Zeit der Barmherzigkeit, Vergebung und Gnade. Nun beginnt der erste Tag des Ramadanfestes. Zurecht dürfen wir uns freuen. Denn im Ramadan haben wir gefastet, gebetet und gespendet, so wie es unser Schöpfer von uns erwartet.

Verehrte Geschwister,

wir Muslime haben uns in dieser Zeit bemüht, das Wohlgefallen Allahs zu erlangen, indem wir in bester Weise versucht haben von dem Segen des Ramadans zu profitieren. Obwohl er in diesem Jahr teilweise in die Sommerferienzeit fiel, haben wir uns zahlreich in den Moscheen zusammengefunden, um zu beten und unsere Geschwister zu sehen. Während wir versuchen das Ramadanfest in einer ihm gebührenden Weise zu verbringen, leiden vor allem unsere Geschwister in Pakistan unter den Folgen verheerender Naturkatastrophen. Sie können unsere Freude nur schwer teilen. Als eine Gemeinschaft, die sich ihrer Verantwortung gegenüber den Muslimen überall auf der Welt bewusst ist, haben wir versucht diesen Menschen mit den Spenden ihrer muslimischen Geschwister in Europa zu helfen. Auch in diesen Tagen setzten wir diese Hilfe fort, damit wir ihre Not zumindest etwas lindern können. Während auf der einen Seite die Kämpfe in Palästina und anderen Teilen der Welt weitergehen, sehen sich die Muslime in Europa erneut mit rassistischen und diskriminierenden Äußerungen konfrontiert. Das kann uns nicht egal sein, und ist es auch nicht. Vor diesem Hintergrund hat unsere Festtagsstimmung auch einen schlechten Beigeschmack. Möge Allah uns das baldige Ende der dieser Konflikte und Diskussionen erleben lassen. Mögen die Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Menschenrechtsverletzungen ein Ende nehmen.

Verehrte Muslime,

der Ramadan hat uns ermöglicht von schlechten Gewohnheiten abzulassen und unsere guten Charaktereigenschaften zu stärken. Unsere Aufgabe ist es nun, diese Eigenschaften zu bewahren und durch unsere Gottesdienste (pl. Ibâdât) zu stärken. Schließlich hat der Gesandte Gottes Muhammad (saw) gesagt: „Der bei Gott am meisten geschätzte Gottesdienst ist der dauerhafte, auch wenn er wenig ist.“ (Buchârî, İmân, 32) Und im Koran heißt es: „…diene deinem Herrn, bis der Tod zu dir kommt.“ (Sure Hidschr, [15:99])

Verehrte Geschwister,

auch heute besteht noch die Möglichkeit die Zakat und die Fitr-Abgabe zu zahlen, wenn dies noch nicht geschehen ist. Genauso kann man sich auch noch an der Spendenaktion zugunsten unserer Geschwister weltweit beteiligen, die wir in der Kadr-Nacht durchgeführt haben. An diesem großen Festtag sollten wir etwaige Feindseligkeiten vergessen, Freundschaften erneuern und Geschwisterlichkeit pflegen. Die Älteren sollten dabei den Jüngeren ein Vorbild sein, um auf diese Weise die Traditionen des Ramadanfesttages fortzuführen. In diesem Sinne möchten wir unsere Geschwister hier in der Moschee, deren Familien und Verwandten sowie alle unsere Glaubensgeschwister auf der Welt zum Ramadanfest beglückwünschen. Möge uns Allah noch viele solche Tage erleben lassen!

IGMG-Irschadabteilung

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