Pressemitteilung

IGMG weist Initiative der Innenministerkonferenz zum Nachzug von Ehegatten aufs Schärfste zurück

30. Juni 2005

Als herabwürdigend für die in Deutschland lebenden Mitbürger mit Migrationshintergrund bezeichnete der Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG), Oguz Ücüncü, die Forderung der Innenministerkonferenz, den Nachzug von Ehegatten von der Vollendung des 21. Lebensjahres und dem Nachweis von Grundkenntnissen der deutschen Sprache abhängig zu machen. Ücüncü sagte: „Es kann nicht sein, dass alle Eheschließungen von Menschen, die mit den vorgeschlagenen Kriterien kollidieren, als mögliche Zwangsehen stigmatisiert werden. Hier werden Tatsachen bewusst verkehrt und damit Vorurteile verfestigt, die den ohnehin zähen Integrationsprozess behindern.“

Ücüncü forderte die Innenministerkonferenz auf, Fakten und Zahlenmaterial zu der Thematik auf den Tisch zu legen. „Wir wollen die Problematik der Zwangsehen nicht bagatellisieren. Jede Ehe, die nicht aus der freien Entscheidung der Partner heraus geschlossen wird, ist abzulehnen. Die Sichtung der Statistiken zu dieser Thematik wird aber verdeutlichen, dass es sich um eine gesellschaftliche Fehlentwicklung handelt, die nicht alle Menschen mit Migrationshintergrund per se betrifft, sondern im Alltag die absolute Ausnahme darstellt.“

„Die eigentliche Herausforderung besteht nicht darin, die Familienzusammenführung von verheirateten jungen Menschen zu verhindern, sondern diejenigen, die sich auf ein dauerhaftes Leben in Deutschland eingerichtet haben, dabei zu unterstützen, ihren Platz in dieser Gesellschaft einzunehmen“, erklärte Ücüncü abschließend.

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