Pressemitteilung

Muslime und Medien: Rück- und Weitsicht sind das Gebot der Stunde

01. Juni 2012

„Fast 90 Prozent der Muslime in Deutschland fühlen sich von den etablierten Medien nicht repräsentiert, knapp 80 Prozent meinen, dass hiesige Medien den Islam respektlos behandeln. Gleichzeitig sind mehr als 70 Prozent der Ansicht, dass die Medien eine konstruktive Rolle übernehmen könnten und die Mehrheit der Muslime nutzt sowohl deutsch- als auch anderssprachige Medien.

Erfreulich an den zahlreichen Befunden der Studie ist vor allem, dass Muslime trotz der für sie „šbedrohlich wirkenden‘ Berichterstattung, wie es in der Studie heißt, hiesige Medien nutzen. Gleichzeitig zeigen die Befunde aber auch, dass die Medien sich auf den gesellschaftlichen Wandel nicht ausreichend eingestellt haben und nicht sensibilisiert wurden.

Es ist äußerst kontraproduktiv, wenn etablierte Medien in Bezug auf Muslime mit negativen Berichten auffallen und so an Vertrauen einbüßen. Vielmehr ist eine auf gegenseitigem Respekt fußende Beziehung notwendig. Auf den Befund, dass Muslime die Hoffnung noch nicht aufgegeben haben, die Medien könnten eine konstruktive Rolle übernehmen, kann und sollte man aufbauen.

Gefordert sind in diesem Zusammenhang aber nicht die Medien allein. In den allermeisten Fällen geben sie auch das wieder, was sie vorgesetzt bekommen. Hier sind in erster Linie Politiker gefordert, die sich undifferenziert und teilweise auch in populistischer Manier über Muslime äußern. Rück- und Weitsicht sind das Gebot der Stunde.“

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