Gemeinschaft

Opfertierkampagne Türkei IV: „Ein Opferfest voller Erinnerungen und Emotionen“

09. Dezember 2008

Es gibt einige Gründe für meine Emotionalität. Ich verbringe zum ersten Mal seit 25 Jahren das Opferfest hier an diesem Ort. Die kleinen Babys mit denen ich damals herumalberte, sind nun alle verheiratet und haben Kinder. Unsere Großmutter können wir nur noch auf dem Friedhof besuchen. Viele unserer Verwandten  und Bekannten sind von uns geschieden. Ich sehe viele bekannte Gesichter, aber kann sie nicht recht zuordnen. Aber mit ihnen zusammen das Opferfest zu begehen, rührt mich sehr.

Das Opferfest im Dezember, hier in diesem Dorf zu begehen, weckt Erinnerungen in mir. Genau vor 36 Jahren arbeitete mein Vater in Deutschland als Bauarbeiter und bekam nur an Weihnachten Urlaub. Vor Weihnachten schrieb er uns einen Brief: „Ich werde kommen, wenn ich einen Weg finde.“ Wir fühlten uns wie Halbweisen. Genau zu dieser Jahreszeit, hier an diesem Ort zu sein, berührt mich sehr. Damals schneite es zu dieser zeit sehr. Heute hingegen ist es nur leicht windig und frühlingshaft.

Weil unsere Pflicht erst mit Ende des Opferfestes endet, möchte ich diesen Gefühlswallungen keinen Boden geben. Wir verteilen die Opfertierspenden.

Das gesprochene Bittgebet stimmt mich noch emotionaler. „O Allah! Nehme das Opfer der in Europa lebenden Muslime, die für Dein Wohlgefallen opfern und ihre Opfertierspenden an die Armen und Bedürftigen schicken, an“ Amin. (fy)

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