Pressemitteilung

Pressemitteilung: „Seit wann hat Terror eine Religion, Fr. Merkel?“

19. August 2011

Üçüncü weiter: „Spätestens nach den Anschlägen in Norwegen sollte klar sein, dass Terrorismus, in welcher Form auch immer, keine Religion hat. Insofern ist es auch nicht nachvollziehbar, weshalb Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Rede anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Bundeskriminalamts immer noch vom „šislamistischen‘ Terrorismus spricht. Bemerkenswert ist, dass Angela Merkel in Bezug auf den Norweger Anders Behring Breivik richtigerweise von der Religionszuschreibung abrückt und nur noch vom „šAttentäter‘ spricht. Weshalb die Bundeskanzlerin diese Sensibilität bei der Zuschreibung von Gewalttaten durch Muslime vermissen lässt, bleibt ihr Geheimnis.

Wir sollten bei Gewalt und Terroranschlägen – egal von wem, gegen wen und wo sie verübt werden – keinen Unterschied machen. Eine Rhetorik, die sprachlich feinsinnig zwischen Gewalt und Terroranschlägen durch Muslime bzw. Christen oder welcher Religion und Weltanschauung auch immer unterscheidet, führt am Ende dazu, dass Menschen irgendwann anfangen, von „šguten‘ und „šbösen‘ Terroristen zu reden.

Noch unter dem ersten Eindruck der schrecklichen Terroranschläge von Oslo benannte die Bundeskanzlerin den offenbar geworden Menschenhass als gemeinsamen Feind, dem wir uns als Gesamtgesellschaft gemeinschaftlich entgegenstellen müssten. Sie fand damit die richtigen Worte, die abseits der jetzt wieder gebrauchten Rhetorik, insbesondere für die erforderliche konzeptionelle Umgestaltung der deutschen Sicherheitsbehörden hätte wegweisend sein können. Davon sollte sie nicht abrücken.“

Hintergrund:

„Der Terror von heute hat viele Gesichter“, sagte Angela Merkel am 18.08.2011 in Wiesbaden. Sie erinnerte an „islamistische Terroristen“ ebenso wie an den „Attentäter von Norwegen“.

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