Gemeinschaft

Rendsburger Moschee wurde eröffnet

15. Oktober 2009

Zur Eröffnung der Zentrumsmoschee Rendsburg waren neben dem Schleswig-Holsteiner Ministerpräsidenten Carstensen auch der Hamburger Generalkonsul der Türkei Devrim Öztürk, IGMG-Generalsekretär Oğuz Üçüncü, BIG-Präsident Ramazan Uçar, der Vorsitzende der Moschee Ramazan Mutlu, der türkische Religionsattaché Dr. Ömer Yılmaz, der Vorsitzende der , Mustafa Yoldaş, sowie der Vorsitzende des , Ali Kızılkaya, gekommen.

Die Bauarbeiten an der Moschee, welche auf einer Fläche von 360 Quadratmetern steht, erstreckten sich über zehn Jahre. Die Moschee, die mit osmanischen und seldschukischen Mosaiken geschmückt ist, hat zwei Minarette á 26 Meter Höhe. Die Kuppel ist sechs Meter hoch und hat einen Durchmesser von acht Metern. In seiner Rede hob der Generalkonsul hervor, dass der Islam auf Respekt und Toleranz basiere und in den Moscheen genau dies vermittelt werde. In Istanbul stünden Moscheen und Kirchen nebeneinander, so Öztürk. „Für uns sind sowohl Moscheen als auch Kirchen gesegnete Orte. Die Türen unserer Moscheen stehen jedem offen, egal welcher Religion die Person angehört.“, fügte der Generalkonsul hinzu.

 

Carstensen: Die Moschee wird ein Symbol für Frieden und Freiheit sein.

Ministerpräsident machte darauf aufmerksam, dass Deutschland ein Land sei, welches offen für unterschiedliche Religionen und Kulturen sei. Die Rendsburger Moschee werde ein Symbol für Frieden und Freiheit sein.

Carstensen bemerkte, dass Muslime ein Teil der Gesellschaft seien und fügte hinzu: „Jeder in Deutschland muss sich in diesem Land heimisch fühlen können. Deutschland ist auch ihre Heimat. Ich bin stolz eine solche Moschee in meinem Bundesland zu haben. Denn jeder Mann und jede Frau, die im Einklang mit dem Gesetz lebt, hat das Recht, seine Religion frei auszuüben. Dieser Ort wird dazu beitragen, den gegenseitigen Respekt, die Toleranz und das friedliche Zusammenleben zu fördern.“

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Uçar: Integration heißt auch, dass Unterschiede akzeptiert und respektiert werden

Der Präsident des Öffnet externen Link in neuem FensterBündnisses Islamischer Gemeinden in Norddeutschland (BIG), Ramazan Uçar, sagte indes, dass man als islamische Religionsgemeinschaft stets offen für das Gespräch und den gegenseitigen Dialog sei. „Integration heißt auch, dass Unterschiede akzeptiert und respektiert werden. Diese Moschee ist eine Moschee, die die Integration hinter sich hat. Sie trägt ferner zur Bekanntheit der Stadt und Region bei und dient als Brücke zwischen muslimischen und nichtmuslimischen Mitbürgern.“, so Uçar. Der BIG-Präsident bedankte sich bei allen, die sich durch Spenden an den Baukosten, welche sich auf 1,5 Millionen Euro beliefen, beteiligt haben. Der Bau sei vollständig aus diesen Mitteln finanziert worden.

Ramazan Uçar sprach sich auch dafür aus, dass der Gebetsruf nach Außen hin zu hören sein solle. In Deutschland gebe es eine Lautstärkegrenze von 80 Dezibel, für den Gebetsruf reichten schon 60 Dezibel. Innerhalb der gesetzlich geregelten Zeiten von 8.00 bis 22.00 Uhr sollte dies kein Problem darstellen. Dasselbe gelte für die Öffnet externen Link in neuem FensterZentrumsmoschee in Hamburg, die vor kurzem mit zwei kunstvollen Minaretten ausgestattet worden ist.

Yazıcı: Die Moschee ist ein Zeichen der VerwurzelungDer stellvertretende BIG-Vorsitzende brachte seine Freude über die Eröffnung der Moschee zum Ausdruck. „Die Rendsburger Muslime haben nun einen Ort, auf den sie stolz sein können. Wir haben es geschafft eine Synthese zwischen traditioneller, islamischer und zeitgenössischer Architektur zu finden. So ist die Moschee ein Zeichen der Verwurzelung geworden.“ Der Vorsitzende der neuen Moschee, Ramazan Mutlu, bedankte sich bei der Stadtverwaltung und den Förderern der Moschee und sagte: „Die deutsche Mehrheitsgesellschaft betrachtet die Moschee als geschlossenen Ort. Doch  man merkt, dass die meisten Menschen ihre Meinung ändern, nachdem sie die Moschee besucht haben. Wir möchten, dass die Moschee ein Ort des Dialogs wird.“ In einer kurzen Rede beglückwünschte auch Ali Kızılkaya, Vorsitzender des Islamrates für die Bundesrepublik Deutschland, die BIG zum Bau der Moschee und bedankte sich dafür, dass er an der Eröffnungsfeier teilnehmen durfte. Abschließend wurde der Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüş ans Mikrofon gebeten. Oğuz Üçüncü wies darauf hin, dass in Nordeutschland der Leuchtturm eine bedeutende Funktion hat. Die Minarette der Rendsburger Moschee würden einem Leuchtturm ähneln, sie seien ein Wegweiser für die Menschen. Auch architektonisch sei die Moschee sehr gelungen und stelle eine Bereicherung für das Stadtbild dar.

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Nach den Reden der Gäste wurde die Moschee offiziell eröffnet. Ministerpräsident Carstensen, Generalkonsul Devrim Öztürk, BIG-Vorsitzender Ramazan Uçar und IGMG-Generalsekretär Oğuz Üçüncü durchschnitten gemeinsam das Band.

Anschließend fand die erste Moscheeführung statt. Carstensen wies darauf hin, dass die Imame in Deutschland ausgebildet werden müssten. Die Verwendung der deutschen Sprache vonseiten der Imame werde den Integrationsprozess erheblich vereinfachen. Anlässlich der Eröffnung wurde dem Ministerpräsidenten eine Koranübersetzung geschenkt. Ferner erhielten alle Besucher ein Bild der neuen Moschee.Die Kosten für den vor zehn Jahren begonnenen Neubau der Rendsburger Moschee belaufen sich auf 1,5 Millionen Euro, welche vollständig durch Spenden gedeckt wurden. Nach der Öffnet externen Link in neuem FensterBremer Fatih Moschee ist die Moschee in Rendsburg die größte Moschee in Nordeutschland. Der Imam der Gemeinde ist Dr. Hamdi Uygun. Während der Bauarbeiten wurde die Moschee in die Liste der Gebäude mit Denkmalschutz aufgenommen. In der Presse wurde im Vorfeld der Eröffnung insbesondere der Wunsch nach dem lautsprecherverstärkten Gebetsruf diskutiert. Außer dem 150 Quadratmeter großen Gebetsraum besitzt die Moschee ein Jugendlokal, einen Versammlungsraum, Unterrichtsräume, eine Kinderkrippe sowie einen Raum für die Totenwaschung samt Kühlkammer. (am)

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