Gemeinschaft

Yıldız Camp 2011 der IGMG-Jugend

19. Oktober 2011

Ziel des Wochenendcamps war die Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Jugendlichen für die alltäglichen Probleme und Bedürfnisse der europäischen Muslime.

Nach einer Inputphase vom Workshopleiter Ismail Karadöl, in der es um das Vorgehen in den Workshops ging, wurden die Jugendlichen in acht verschiedene Gruppen aufgeteilt. Die Gruppen wurden ganz bewusst gemischt, um gegenseitige Kennenlernen untereinander zu ermöglichen. Jede Gruppe hatte Anweisungen erhalten, wie sie in den insgesamt drei Phasen des Workshops vorgehen sollte. Die zentrale Frage war, welche Probleme, Wünsche und Bedürfnisse haben Muslime in Europa im Alltag und wie kann man eine Lösung dafür entwickeln?

In der ersten Phase, dem Brainstorming, sollte jedes Gruppenmitglied drei alltägliche Probleme bzw. Bedürfnisse eines Muslims finden und auf Moderationskarten schreiben. Er hatte sogar die Möglichkeit einen Telefon-Joker zu nutzen, um andere zu befragen. Hier hat jeder Teilnehmer seiner Phantasie freien Lauf gelassen.

Nach Abschluss eines erfolgreichen Brainstormings hatten alle acht Gruppen mehrere interessante Ideen. Jetzt ging es darum, dass jedes Mitglied in seiner Gruppe seine drei Ideen den anderen Gruppenmitgliedern vorstellt. Am Ende der ersten Phase sollte sich jede Gruppe auf eine Idee geeinigt haben. Hier wurden die Vorschläge der Gruppenmitglieder diskutiert und abgestimmt.

Nach dem sich jede Gruppe auf eine Idee verständigt hatte, sollte in der zweiten Phase des Workshops diese Idee in einem Konzept weiter ausgearbeitet werden. Die Gruppen entwarfen Logos und Marken für ihr Angebot, erstellten Finanzpläne zur Realisierung ihres Vorhabens und beschrieben im Detail, welche Eigenschaften ihr Angebot hat und welchen Nutzen es bietet. Alles in allem enstanden so acht Konzepte.

 

In der dritten Phase des Workshops ging es darum, die erarbeiteten Konzepte in verständlicher Art und Weise zu visualisieren. Auch gab es sehr kreative Vorgehensweisen. Einige zeigten ihr künstlerisches Geschick auf dem Flipchartpapier. Andere wiederum wurden spontan zu Filmregisseuren und drehten schnell einen lustigen und wirkungsvollen Werbespot für ihr Angebot. Nach Ende der Visualisierung und Vorbereitung der Medien wurde der dritte Teil des Workshops abgeschlossen.

Die Jugendlichen trafen sich wenig später zum Basketball und Beachvolleyball im Außengelände der Jugendherberge. Nach sehr intensiven und aufregenden Spielen wurde der Abend mit einem Lagerfeuer abgeschlossen.

Am Sonntagmorgen war es dann soweit. Die Gruppen präsentierten vor laufender Kamera und dem Publikum ihre Ergebnisse. Das Plenum hörte aufmerksam zu. Jede Gruppe hatte zehn Minuten für ihre Präsentation und Fragerunde.

Die erste Gruppe stellte ihr Projekt vor, NOA, ein islamischer Kindergarten. Der zweiten Gruppe war aufgefallen, dass die meisten Muslime in Europa keinen Strandurlaub machen können und entwickelte „Aqua Paradise“, ein Erlebnis- und Entspannungshotel für Muslime an der Ostsee.

Die dritte Gruppe machte sich Gedanken über Muslime, die lange Reisen unternehmen, sei es privat oder beruflich, und unterwegs beten möchten. Die Lösung, „M-Point“, ein Navigationssystem bzw. eine Anwendung, ganz speziell für Muslime, mit Gebetszeiten und einer europaweiten Moscheendatenbank.

Die vierte Gruppe präsentierte ihre Smartphone-Anwendung, „Helal olsun“, welche eine Datenbank von Lebensmitteln und Arznei beinhaltet und allein durch das fotografieren des Barcodes mit dem Smartphone feststellen kann, ob dieses Produkt „halal“ ist oder nicht.

Die fünfte Gruppe hatte sich mit dem Bildungsangebot für Muslime beschäftigt und kam auf die Idee, eine „Islamic University“ zu gründen. Hier sollten sowohl die Imame für europäische Moscheen als auch die Lehrer für den islamischen Religionsunterricht in den Schulen ausgebildet werden.

Die sechste Gruppe präsentierte ebenfalls ein Angebot aus dem Bildungsbereich. Allerdings richteten sie ihr Angebot an Schüler ab der Grundschule. Die private Schule „IQRA“, soll neben dem staatlichen Lehrplan auch Angebote zu religiösen Werten und arabische Sprachkurse anbieten.

Die siebte Gruppe hatte sich Gedanken über eine islamische Wohnbausiedlung gemacht. Ihr Konzept „Selam City“ sollte die Lösung sein für die Vereinsamung von älteren Muslimen ohne Familie und die jungen Familie ohne Großeltern.

Die achte Gruppe konzipierte eine islamische Sportsakademie unter dem Namen I.S.A. Ziel ist es sportinteressierte muslimische Jugendliche in einem Sportinternat aufzunehmen, zu fördern und in Zukunft an großen Wettbewerben teil zu nehmen.

Nach Ende der Präsentationen bekam jeder, der an dem Workshop teilgenommen hatte, einen roten Klebepunkt und sollte ihn an das für ihn sinnvollste Konzept vergeben. Die meisten Punkte erhielt das Konzept „Islamic University“, dicht gefolgt von der „Islamic Sports Academy“ und „NOA“, dem islamischen Kindergarten.

Die Ergebnisse des Workshops haben die Organisatoren İsmail Karadöl, Verantwortlicher für Nachwuchsförderung der IGMG-Jugend undİsa Özer, Yıldız-Projektleiter, zufriedengestellt. Mit Verabschiedung der Jugendlichen und einer Koranrezitation endete das Yıldız Camp 2011.

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