Freitagspredigt

Aufruf zu Gerechtigkeit und Barmherzigkeit

19. Oktober 2023 Mimbar Deckenleuchten
Mimbar Deckenleuchten

Verehrte Muslime!

Der Islam ist eine Religion des Friedens, der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Unserem Glauben zufolge sind die Religion, das Leben und der Besitz aller Menschen geschützt. Unser Prophet Muhammad (s) wurde der Menschheit als Barmherzigkeit gesandt. Er brachte der gesamten Menschheit bei, dass es auch im Kriegsfall Rechte gibt, die unbedingt einzuhalten sind. Im Krieg darf Frauen, Kindern, Älteren kein Schaden zukommen, und auch Gotteshäuser, Pflanzen und Tiere müssen geschützt werden.

Wir Muslime sind dazu verpflichtet, Unrecht anzusprechen und es zu verhindern. Ganz gleich von wem es kommt und gegen wen es sich richtet. Bedürftige zu beschützen und barmherzig zu sein ist unsere Pflicht. Das gebietet uns unsere Religion und Menschlichkeit. Egal, wo und wann, der Koran ruft uns dazu auf, gerecht und aufrichtig zu sein.

Liebe Geschwister!

Wir leben in einer Zeit der Kriege, Überfälle und globalen Krisen. Naturkatastrophen und Kriege machen das Leben für viele Menschen unerträglich. Doch am meisten trifft es die Schwachen, Bedürftigen und Kinder.

In den vielen Kriegen achtet kaum jemand auf die Menschenrechte. Doch gerade in diesen Fällen müssen unschuldige Zivilisten sowie Moscheen, Kirchen, Synagogen, Krankenhäuser und Schulen geschützt werden. Das ist eine religiöse und rechtliche Pflicht.

Wir lehnen Gewalt und Terror gegen die Zivilbevölkerung ab, egal ob Israelis oder Palästinenser. Auch lehnen wir es ab, dass Palästinenser kollektiv bestraft werden. Der Zugang zu Nahrung, Medizin, Strom und Gas sind Grundbedürfnisse, die absolut niemandem verwehrt werden dürfen. Menschenrechte müssen dringend eingehalten werden, und zwar ohne Doppelstandards. Noch einmal: Zivilisten dürfen keinen Schaden erleiden, das ist ein nicht verhandelbares Grundprinzip.

Verehrte Muslime!

Es ist eine traurige Wahrheit, dass oft Kinder den Preis für politische Konflikte zahlen. Es sind Kinder, die eigentlich auf der Straße spielen sollten, statt um ihr Leben fürchten zu müssen. Im Koran heißt sehr eindrücklich: „Wenn das lebendig begrabene Mädchen gefragt wird, warum es getötet wurde, wenn die Seiten aufgerollt werden, der Himmel weggezogen wird, das Höllenfeuer angezündet wird und der Garten nahegebracht wird, dann weiß jede Seele, was sie getan hat.“

Jeder wird im Jenseits Rechenschaft ablegen. Jeder wird Gerechtigkeit erfahren. Die Menschheit geht durch eine schwere Prüfung, doch wer bedürftigen, schutzlosen Menschen Leid zufügt, wird dort zur Rechenschaft gezogen werden. Unser geliebter Prophet (s) sagte: „Nehmt euch in Acht vor dem Duâ des Unterdrückten. Zwischen ihm und Allah ist kein Schleier.“

Liebe Geschwister!

Wir Muslime sind eine Gemeinschaft der Mitte. In all unseren Handlungen halten wir Maß. Wir rufen zum Guten auf und warnen vor dem Schlechten. Wir beten dafür, dass kein Hass in unsere Herzen gelangt, wir beten und setzen uns ein für den Frieden in unserer Gesellschaft und in den Kriegsgebieten, und wir beten für die Menschen in der islamischen Welt und die gesamte Menschheit.

Möge Allah uns und die gesamte Menschheit vor jeder Art von Gewalt schützen. Gewähre er uns eine lebenswerte Welt und möge er uns an ihrem Aufbau teilhaben lassen. Âmîn.

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