Freitagspredigt

Îtikâf – Zeit für Ibâdas und Tafakkur

06. April 2023 Rahla
Rahla

Verehrte Muslime!

Wir nähern uns den letzten zehn Tagen des Ramadans. Unser geliebter Prophet ﷺ verbrachte diese Zeit im Îtikâf. „Îtikâf“ bedeutet wörtlich, „sich an einem Ort aufhalten“, „sich zurückziehen“. Schon vor der Herabsendung des Korans zog sich unser Prophet ﷺ regelmäßig in die Höhle Hira zurück. Heute verstehen wir unter Îtikâf, sich in eine Moschee zurückzuziehen und sich auf seine Ibâdas zu konzentrieren. Aîscha (r) überlieferte: „Der Gesandte Allahs führte den Îtikâf in den letzten zehn Tagen des Ramadans bis zu seinem Ableben fort. Nach ihm führten seine Frauen diese Sunna fort.“[1]

Verehrte Muslime!

Wir leben in einer schnelllebigen Welt. Sich für eine bestimmte Zeit allem Weltlichen zu entziehen, sich dem Zikr, also dem Gedenken Gottes hinzugeben, sich intensiv mit der Religion zu beschäftigen und seinem Schöpfer hinzugeben, stärkt unsere Spiritualität. Der Îtikâf wird seit den Propheten Ibrâhîm (a) und Ismâîl (a) ausgeübt und wird seitdem als eine Sunna fortgeführt. Die folgenden Verse aus dem Koran sind ein Hinweis darauf: „Nehmt Ibrâhîms Stätte zum Ort des Gebets!“ Und wir verpflichteten Ibrâhîm und Ismâîl: „Reinigt mein Haus für diejenigen, die den Umlauf vollziehen und die sich (dort) zur Andacht zurückziehen und die sich (vor Allah) verbeugen und niederwerfen.“[2] 

Liebe Geschwister!

Unsere Religion möchte nicht, dass wir unser Leben in totaler Abgeschiedenheit verbringen, den Kontakt zu Menschen abbrechen oder nur in Ibâdas verweilen. Doch einmal im Jahr, in den letzten Tagen des Ramadans sollten wir das tun, wenn auch nur für kurze Zeit.

Der Îtikâf ist eine besondere Gelegenheit, sich allein Allah zuzuwenden, sich selbst und sein Leben zu reflektieren, seine Fehler einzusehen und Allah um Vergebung zu bitten. Wer kann, sollte die letzten Tage für einen Îtikâf nutzen und eine Moschee aufsuchen. Wem das nicht möglich ist, sollte die letzten Tage im Gottesgedenken verbringen. Lasst uns in diesen besonderen Tagen unseren Nafs reinigen, um Vergebung bitten und zu einem Neubeginn machen.

Liebe Geschwister!

Ein wichtiger Bestandteil unserer Reinigung ist die Zakat. In der Sure Tawba werden die acht Personengruppen aufgezählt, die berechtigt sind, die Zakat zu erhalten. Eine Spende, die außerhalb dieser Personengruppen liegt, entspricht nicht dem Zweck und der Weisheit, die der Zakat zugrunde liegt und gilt dementsprechend nicht als Zakat. Diese Tatsache muss von Zakat-Zahlern unbedingt beachtet werden. Außerdem muss bei der Abgabe angegeben werden, dass es sich um eine Zakat handelt.

Möge Allah all unsere Ibadâs annehmen und uns helfen, die restlichen Ramadantage in bester Weise zu verbringen. Âmîn.

[1] Buhârî, Îtikâf, 1; Muslim, Îtikâf, 5

[2] Sure Bakara, 2:125

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